Jean Christophe Grangé: Das Imperium der Wölfe
Jean Christophe Grangé: Das Imperium der Wölfe
Gelesen von Joachim Kerzel
Veröffentlicht von Lübbe Audio, 2008
6 Audio-
ISBN-
Inhaltsangabe des Verlags:
Als im Pariser Türkenviertel drei unglaublich grausame Morde an rothaarigen Frauen geschehen, tritt Inspektor Paul auf den Plan. Was zunächst wie die Tat eines wahnsinnigen Serienmörders wirkt, steht schon bald in Zusammenhang mit der türkischen Mafia. Bei den Opfern handelt es sich offenbar um „Fehlgriffe“. Denn es ist eine ganz bestimmte Frau, auf die es der Mörder abgesehen hat…
Meine Meinung:
Bereits vor einigen Jahren schlüpfte Joachim Kerzel stimmlich in die Rolle von Grangés Hardcore-
Die Vorlage von Grangé startet realtiv zäh, bedingt durch das Aufbauen zweier Handlungsstränge, die im weiteren Verlauf natürlich miteinander verwoben werden. Auf der einen Seite reaktiviert ein junger Polizist einen extrem brutalen, wie auch zwiespältigen Ex-
Letzteres verläuft anfangs sehr langatmig, für meinen Geschmack *zu* langatmig. Hat man jedoch diese “Startschwierigkeiten” überwunden, legt die Handlung an Tempo zu und man fühlt sich alsbald wieder regelrecht “heimisch” in Grangés düster-
Einziges weiteres Manko: Grangé baut neben dem Charakter der Anna Aimes sein “dynamisches Duo” auf: Zwei Cops, die sich gegenseitig brauchen, bei denen man jedoch nie weiß, ob und wer wen eventuell verlädt. Und auf einmal spielen gegen Ende des Hörbuchs beide keine Rolle mehr? Ok, bei einem ist es nachvollziehbar, bei Nr. 2 indes wirkt es durchaus befremdlich, frei nach dem Motto: “Huch – war da nicht noch jemand? Na ja, egal.”
Inszenierte Lesung – da hat der geneigte Hörer natürlich direkt die von Lübbe Audio selbst gelegte Messlatte “im Ohr”, doch auch hier braucht es einige Zeit, bis man sich “warmgelaufen” hat. Setzte man beim “Herz der Hölle” oder besonders beim “Flug der Störche” auf akzentuierenden Einsatz von Musik und Effekten, so aast man zu Beginn regelrecht mit der Musik rum. Ellenlang wummert düstere Musik durch die Pathologie, akzentuiert nicht, sondern “ertränkt” Szenen regelrecht.
Doch wie auch bei der Handlung, steigert man sich hier enorm. Zwar toppt man keinesfalls “Das Herz der Hölle” oder den mit dem Ohrkanus als beste Lesung 2007 ausgezeichneten “Flug der Störche”, doch viel fehlt nicht um erneut in dieser erstklassigen Liga zu spielen.
Joachim Kerzel als Erzähler – was soll, oder besser: kann man noch schreiben, was nicht schon zig mal geschrieben und gesagt wurde? Kerzel ist ein Stimmmeister, ein Virtuose, der die unterschiedlichsten Stimmungen und Atmosphären allein Kraft seiner unvergleichlichen Stimme greifbar und zu einem Hörerlebnis macht.
“Das Imperium der Wölfe” macht da keine Ausnahme: Kerzel ist und bleibt ein Gigant, der auch dieses Hörbuch einmal mehr zum Erlebnis macht.
Fazit:
Auf Grund der Vorlage und der inszenatorischen “Warmlaufphase” nicht so stark wie “Das Herz der Hölle” und “Der Flug der Störche”, aber für Thriller-